Dienstag, 11. Juni 2013

Scott O'Dell - Die Insel der blauen Delphine

http://g-ecx.images-amazon.com/images/G/03/ciu/27/8a/faa0e10e22a0f3d4fabad110.L.jpg
(192 Seiten)


Wie könnte ich Karana (bzw. Won-a-pa-lei) je vergessen, wo ich doch selbst einmal dieses Mädchen war!!


Zur Vereinfachung erscheint es mir hier sinnvoll, den Klappentext an den Anfang meines Eintrags zu setzen:
„Auf einer von Kormoranen und See-Elefanten bevölkerten und von Delphinen umspielten Insel ist ein Indianermädchen - als einzige ihres Stammes - der Vernichtung entgangen. Im täglichen Überlebenskampf wird es selbst immer mehr Teil der Natur und Freund der Tierwelt. Achtzehn Jahre abenteuerlichen Lebens vergehen, bis wieder ein menschliches Wort an das Ohr des Mädchens dringt...“
Wir haben das Buch damals in der Schule gelesen (schätzungsweise in der 6./7. Klasse), wie wahrscheinlich so viele andere Schulklassen auch.
In diesem besonderen Fall wurden jedoch nicht nur Personenbeschreibungen und Analysen geschrieben (analysiert man in der 6. Klasse überhaupt schon?), nein unsere Klasse hat ein ganz spezielles Projekt daraus gemacht! -> Ein selbstgeschriebenes Theaterstück! Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, wurde das Ganze noch auf Englisch aufgeführt.
Wir haben also Wochen damit verbracht, zunächst in den Deutsch-, dann in den Englischstunden, das Buch in kleinen Gruppen kapitelweise in ein Skript zu verwandeln und in die englische Sprache (derer ich zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt Herr war…) zu übersetzen.
Damit die ganze Mühe nicht umsonst war, wurde das Stück letztendlich am Tag der offenen Tür aufgeführt.
Dafür mussten natürlich erst einmal die Rollen verteilt werden. Da ich schon immer gerne auf der Bühne stand und Won-a-pa-lei übersetzt „das Mädchen mit dem langen schwarzen Haar“ heißt, fand ich die Hauptrolle für mich eigentlich ganz passend (na gut, ich hatte lange braune Haare). Dass mein Englisch jetzt nicht unbedingt spitzenklasse war, war mir egal, im auswendig lernen war ich dafür ganz gut. Dass ich die Rolle dann bekommen habe, lag wohl am ehesten daran, dass es keine weitere Interessenten gab ;-) Und ob mein Englischlehrer damit so zufrieden war, wage ich einfach mal zu bezweifeln… :-)
Mir hat es jedenfalls super viel Spaß gemacht, das einsame Indianermädchen zu spielen! Am schönsten fand ich die Stelle, an der Karana sich mit einem weißen Mädchen, das eigentlich ihre Feindin sein sollte, anfreundet und die beiden irgendwie versuchen, sich zu verständigen! Es war ganz lustig, dass ich in der Rolle der Indianerin doch recht hellhäutig (man könnte auch sagen schneeweiß) war und das Mädchen, das das weiße Mädchen gespielt hat, vom Hauttyp her eher dunkler war :-)
Das Buch selbst habe ich sehr positiv in Erinnerung, was aber gut mit dem Theaterstück zusammenhängen kann.
Es ist natürlich immer schwer, eine Geschichte interessant zu gestalten, wenn es die meiste Zeit nur um eine einzige Person geht (man denke nur an die Meisterleistung von Tom Hanks in „Cast Away - Verschollen“! Das hätte wohl nicht jeder x-beliebige Schauspieler so hinbekommen.).
Aber mit „Die Insel der blauen Delphine“ hat Scott O’Dell dieses Hürde mit Bravour gemeistert!

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