Die Wellenläufer, 384 Seiten
Die Muschelmagier, 336 Seiten
Die Wasserweber, 437 Seiten
„Ein
magisches Beben erschüttert die Küsten der Karibik. Und in finsteren
Piratenhäfen werden Kinder geboren, die über Wasser gehen können. Jahre
später glaubt Jolly, dass außer ihr keine anderen Wellenläufer mehr am
Leben sind. Bis sie Munk begegnet.
Auch er versinkt nicht im Wasser und kann aus Muscheln einen uralten
Zauber beschwören. Ein rätselhafter Fremder, der Geisterhändler, schickt
die beiden auf eine fantastische Reise. Gejagt von Klabautern,
Ungeheuern und allen Seeräubern der karibischen See
stellen sie sich einer tückischen Gefahr: dem Mahlstrom, einem dunklen
Strudel, der die Barriere zwischen den Welten niederreißt. Der Roman
spielt Anfang des 18. Jahrhunderts unter den Piraten der Karibik. Die
Heldin Jolly, ein 14-jähriges Seeräubermädchen,
verfügt von Geburt an über ein besonderes Talent: Sie kann über Wasser
gehen. Nach dem Untergang ihres Schiffes und dem Verlust ihrer
Mannschaft findet sie neue Freunde: Munk, der sich auf die Kunst der
Muschelmagie versteht, den Geisterhändler, der die Geister
ertrunkener Seeleute als Sklaven verkauft, Buenaventure, ein Wesen halb
Mensch, halb Hund. Doch die Gefährten haben einen mächtigen Feind: den
Mahlstrom, einen meilenbreiten Strudel, der von einer teuflischen
Intelligenz beseelt ist. Jollys Reise führt weit
über die Karibik hinaus geradewegs ins Mare Tenebrosum, die legendäre
See der Finsternis.“
Ich habe lange überlegt, ob ich die Inhaltsangabe des ersten Bandes
vorne weg stellen soll oder nicht. Letztendlich ist es die beste
Möglichkeit, einen Eindruck von diesem wunderbaren Buch zu vermitteln!
(Vor allem, da es bei mir ja nun doch schon eine
Weile her ist, dass ich es gelesen habe.)
Kai Meyer ist einer meiner liebsten Autoren, wozu nicht zuletzt die
„Wellenläufer-Trilogie“ beigetragen hat. Vor diesem Meisterwerk hat es
jedoch bereits die Reihe um „Die fließende Königin“ und Merle
geschafft, mich ganz für den Autor einzunehmen (da
ich diese Reihe noch vor Beginn meines BücherBuches gelesen habe, wird
in nächster Zeit ein Eintrag unter der Rubrik „Sternschnuppen“ folgen.)!
Zwar habe ich vor ein paar Jahren meine Erinnerungen mit dem
Hörbuch (Erzähler: Andreas Fröhlich) aufgefrischt, doch war dieses
leider nur eine gekürzte Ausgabe. Von daher befürchte ich, dass ich mit
einem Versuch, eine komplexe Rezension zu schreiben,
auf ganzer Linie versagen würde. Vereinzelte Punkte sollen natürlich
trotzdem nicht unerwähnt bleiben, doch werden sie wohl etwas
zusammenhangslos erscheinen.
Also zuallererst einmal: Unbedingt lesen!!!!
Damit wäre eigentlich schon alles gesagt; ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand die Bücher nicht mag!
Aber würde ich es dabei belassen, blieben zwei mir sehr lieb
gewordene Figuren völlig außen vor gelassen. (natürlich nicht nur zwei,
aber ich kann und will hier nicht auf jede einzelne Person eingehen.)
Da ist zum einen Griffin, ein Piratenjunge, der sich der Gruppe um
Jolly und Co. anschließt. Ist Munk (zu Beginn) eher der schüchterne
Farmerjunge, so stellt Griffin das genaue Gegenteil dar. Unabhängig und
selbstbewusst geht er durchs Leben und hat zumindest
mein Herz im Sturm erobert! Spätestens, wenn er sich zum Rochenreiter
ausbilden lässt, dürfte er jeden Leser auf seine Seite gezogen haben!!
(Ich bin sowieso ein Fan von Rochen, diesen elegant durchs Wasser
schwebenden Wesen!) Und dann noch die Kombination:
Griffin und Flugrochen!!!
Dann wäre da noch der hexhermetische Holzwurm, auch „Wurm“ genannt.
Er ist frech, unverschämt und alles andere als liebenswürdig. Überdies
treibt er alle mit seinen Dichtkünsten in den Wahnsinn. Wie kommt es
dann, dass ich ihn trotzdem so gerne mag? Zum
einen lockert er die Stimmung immer wieder ungemein auf, da seine
Sprüche und Gedichte wirklich einmalig sind. Und zum anderen…? Ich weiß
es nicht. Aber ich mag ihn einfach (und dabei hab ich normalerweise
keine besondere Vorliebe für Würmer.)!
Vielleicht noch ein paar Worte zu den Titeln. Die drei Begriffe
beschreiben jeweils einen relativ kleinen Personenkreis, der über
besondere Fähigkeiten verfügt. (Eigentlich sind sie selbsterklärend.)
Die Wellenläufer, oder auch Quappen genannt, haben die Fähigkeit
übers Wasser zu gehen. Gleichzeitig ist es ihnen aber auch nicht
möglich, darin einzutauchen. Diesen Vorteil nutzen Piraten gerne für
sich. Wer eine Quappe an Bord hat, ist quasi unbesiegbar.
Dadurch sind sie so wertvoll und hart umkämpft, dass kaum eine mehr
übrig geblieben ist. Jolly erfährt erst in ihrem 14. Lebensjahr, dass es
außer ihr noch eine andere Quappe gibt: Munk. Stellt für Jolly ihre
Fähigkeit den Mittelpunkt ihres Lebens dar, wird
Munk dazu erzogen, sein Talent geheim zu halten und es, wenn möglich,
niemals zu benutzen. Doch trotz dieser Unterschiede, oder gerade
deshalb, werden die beiden ein Team und schließen sich zusammen! (wenn
man es genau nimmt, bleibt ihnen auch fast nichts anderes
übrig)
Munk beherrscht zudem noch die Muschelmagie! Vom geheimnisvollen
Geisterhändler ausgebildet, kann er die Magie besonderer Muscheln zu
einer Perle bündeln und diese zu seinen Zwecken verwenden. Doch birgt
diese Magie ihre ganz eigene Gefahr! Im Laufe der
Geschichte erliegt Munk ihr immer mehr und wird arrogant und beinahe
grausam. Sind die Muschelmagier auch nicht so selten wie die
Wasserläufer, tauchen sie dennoch nicht gerade häufig auf.
Wenn ich mich nicht irre, treten die Wasserweberinnen zu dritt auf.
Sie bergen das Geheimnis der Geschichte und erscheinen erst relativ
spät. Sie spinnen Wasser zu Garn. Zu einem ganz besonderem Garn…
Im Nachhinein wundert es mich, dass ich manche Sachen nicht sofort
durchschaut habe. So wird der Geisterhändler z.B. meistens von seinen
beiden Papageien Hugh und Moe begleitet, was einem eigentlich einen
Hinweis auf sein wahres Ich liefern sollte… Aber
wahrscheinlich sind die einzelnen Handlungsstränge so sehr in der ganzen
Geschichte verwoben, dass man erst zum Ende hin alles klar erkennen
kann.
Obwohl viele Figuren gerade zu Beginn undurchsichtig erscheinen,
wachsen sie einem doch recht schnell ans Herz. Kai Meyer hat ein
besonderes Talent dafür, seinen Gestalten Leben einzuhauchen und sie
Wirklichkeit werden zu lasen. Man hat selten das Gefühl,
dass jemand zu kurz kommt und seine Rolle nicht aufs Äußerste ausfüllt!
So nimmt man es ihm auch nicht übel, wenn er manche Figuren mal den
falschen Weg einschlagen lässt. Sie sind eben nicht perfekt, und gerade
dadurch erfüllen sie ihre Rolle in der Geschichte
auf eine geradezu perfekte Art und Weise!
Zusammen mit einer großartigen Geschichte sind es diese Kleinigkeiten, die diese Trilogie zu etwas Unvergesslichem machen!
Ein Abenteuer voller Spannung und Gefahren!
Würde ich Punkte verteilen, hätte jedes der drei Bücher volle Punktzahl erhalten!!!
Unbedingt lesen! Ein Muss für alle Fantasy-Liebhaber!!!
Anmerkung: Der Name Munk hat mich so fasziniert, dass ich mal einen meiner Degus so benannt habe!
Ach, die liegen alle drei schon auf meinem SuB. Danke für die Rezension! Freue mich schon auf die Bücher...
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