(352 Seiten)
„Die aufgeweckte Tiffany Weh war erst neun Jahre alt, als sie nur
mit einer Bratpfanne bewaffnet ein Monster bezwang, ihren kleinen Bruder
aus der Hand der bösen Feenkönigin befreite und für ein paar Tage die
Kelda – eine Art Königin – der wüsten kleinen
freien Männer war. Doch nun locken Tiffanys Gaben einen bösen Geist an,
der das junge Mädchen beherrschen will ...“
Auch den zweiten Band der Tiffany Weh – Reihe möchte ich hier
vorziehen, da ich „Ein Hut voller Sterne“ ebenso wie „Kleine freie
Männer“ erst vor kurzem als Hörspiel gehört habe.
Zwei Jahre nach ihrem ersten großen Abenteuer mit den
„Wir-sind-die-Größten!“ wird es für Tiffany Zeit die Hexerei fachgerecht
zu lernen. Jetzt ist es bei den Scheibenwelt-Nachwuchthexen nicht so,
dass sie eine Hexenschule besuchen. Nein. Sie leben stattdessen
für eine gewisse Zeit bei einer älteren, erfahreneren Hexe und helfen
ihnen bei ihren ganz alltäglich Hexenarbeiten. Tiffany muss feststellen,
dass die Arbeit einer Hexe eher der eines (aus unserer Sicht)
Sozialarbeiters ähnelt. Alten Leuten im Haushalt zur
Hand gehen, ihnen die Zehennägel schneiden, bei Geburten helfen und den
Bedürftigen auf jede nur erdenkliche Weise behilflich sein.
Die Hexe, bei der Tiffany unterkommt ist Frau Grad. Frau Grad ist
nicht nur eine besonders freundliche Hexe, sie ist auch besonders
merkwürdig. Jetzt könnte man argumentieren, dass jede Hexe etwas
merkwürdig ist, doch Frau Grad unterscheidet sich in einem
wesentlichen Punkt von all den anderen. Sie besitzt zwei Körper. Wie
Zwillinge, nur dass beide Körper Frau Grad sind. Außerdem, aber das
würden andere Hexen wahrscheinlich nicht als besonders merkwürdig
bezeichnen, lebt bei ihr eine Art stummer, unsichtbarer
Hausgeist. Oskar ist ein Ordnungsfanatiker, der schon bei einem Löffel
in der Gabelschublade einen halben Nervenzusammenbruch erleidet…
Während ihrer Zeit dort, lernt Tiffany aber noch andere Hexen
kennen. So taucht z.B. Oma Wetterwachs wieder auf, die in vielen anderen
Scheibenwelt-Romanen der Handlung etwas mehr Würde verleiht ;-)
Um diese kurz etwas vorzustellen, hier ein Dialog zwischen Tiffany und Frau Grad:
„Frau Wetterwachs ist die oberste Hexe, nicht wahr?“
„O nein!“ widersprach Frau Grad schockiert. „Hexen sind alle
gleich. Bei uns gibt es keine oberste Hexe oder etwas in der Art. Das
verstieße völlig gegen den Geist der Hexerei.“
„Oh, ich verstehe,“ sagte Tiffany.
„Außerdem würde Frau Wetterwachs so etwas nie zulassen,“ fügte Frau Grad hinzu.
Aber auch Frau Ohrwurm (von ihr selbst Oor-wm ausgesprochen) hat
ihren kurzen arroganten Auftritt! Und auch ihre Schülerin Annagramma
wird mit ihrer Art nicht gerade Tiffanys beste Freundin…
Natürlich haben auch die „Wir-sind-die-Größten!“ ihren großen
Auftritt! Denn was wäre eine Tiffany Weh Geschichte denn ohne sie?!?
Der zweite Teil hat mir sogar noch besser gefallen als der erste
und da dachte ich eigentlich schon, eine Steigerung sei kaum möglich!
Letztendlich möchte ich mich einem Zitat anschließen, das unter der Inhaltsangabe zu finden war:
"Terry Pratchett ist schlicht und einfach der beste komische Schriftsteller unserer Zeit!" -- Oxford Times
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