(200 Seiten)
„Berlin-Ost 1976: Wolfgang ist 16 Jahre alt. Das Theater um
Klausuren und Aufnahmegespräche für die Humboldt-Universität hat er
relativ gelassen überstanden. In zwei Jahren wird er als Schüler einer
mathematisch-physikalischen Spezialklasse an diesem erlesenen
Institut sein Abitur ablegen. Gleich am ersten Tag beginnt die
Freundschaft zu Matti, Wolfgangs Zimmergenosse im Studentenwohnheim. Sie
gehen in dieselbe Klasse, diskutieren über Glauben, Philosophie und
Politik. In der gemeinsamen Wohnung lebt auch Gerd Förster,
Bruce genannt. Bruce ist eine Legende: Schon als Dreizehnjähriger war er
Preisträger der internationalen Mathematikolympiade. Er glaubt an die
absolute Wahrheit von Leistung und Erkenntnis. Doch sowohl für Matti als
auch für Bruce wird mit diesem Schuljahr
die Zeit an der Elite-Uni ein vorzeitiges Ende haben...“
Puhh… so was habe ich freiwillig gelesen?? Muus ja, denn wenn es
eine Schullektüre gewesen wäre, würde in Klammern „Schule“ hinter dem
Titel stehen. Ich weiß natürlich gar nichts mehr über das Buch und kann
mir auch nicht vorstellen, dass mich das großartig
gefallen hat. „…diskutieren über Glauben, Philosophie und Politik.“ Das
ist ja mal so gar nicht mein Ding.
Also wird es wieder Zeit für eine Kurze Kurzgeschichte (ein Klick und schon gibt es mehr Infos)
Theater – Kostüme
Klausuren – Stress
Zwei – Tag (von „Zwei an einem Tag“)
Abitur – Spaziergang
Freundschaft – Vertrauen
Glauben – Gott
Politik – Partei
Mathematikolympiade – Känguru
Wahrheit – Lügendetektor
Ende – Michael
Ach herrje… Na, mal sehen, was sich daraus machen lässt…
Vor einem Tag war die Welt noch völlig in Ordnung gewesen. Aber
dann, während seines Spaziergangs mit Waldi, dem Hund seiner Großmutter,
wurde Michael auf einmal schwarz vor Augen.
Als er zu sich kam, wusste Michael zunächst nicht, wo er sich
befand. Der Raum mit der kargen Einrichtung erinnerte ihn an sein Zimmer
im Internat. Sperrholzmöbel und eine nackte Glühbirne waren das, was er
in den letzten sieben Jahren täglich vor der
Nase gehabt hatte. Keine besonders schöne Erinnerung… Auch seine jetzige
Situation schien nicht besonders schön zu sein. Ein leichtes
Schwindelgefühl lenkte ihn zunächst von allem anderen ab. Erst nach
einiger Zeit bemerkte Michael seine angebundenen Hände.
Er saß auf einem unbequemen Metallstuhl, die Hände an die Armlehnen
gebunden. Was sollte das???
Ihm brach der Schweiß aus. Was wollte man von ihm??? Eine Tür links
von seinem Stuhl öffnete sich. Vollkommen fassungslos starrte Michael
auf einen als Känguru verkleideten Mann. Seltsamerweise kam der Mann ihm
bekannt vor, doch was sollte dieses lächerliche
Kostüm?
„Du hast gesündigt.“, sprach da der Kängurumann. Seine Stimme klang
rau und gefühllos. Konnte das sein? War das tatsächlich der Mann, für
den Michael ihn hielt? Doch das konnte nicht sein… „Dein Gott verlangt
eine Bestrafung.“, eröffnete der Mann ihm nun,
„Doch zuvor wirst du einem Test unterzogen…“ Michael wollte etwas sagen,
wollte fragen, was er denn um Himmels Willen so Schlimmes getan hatte,
doch er bekam keinen Ton raus. Angst schnürte ihm die Kehle zu. Bei
Stress erging es ihm jedes Mal so. Da begannen
die Drähte, mit denen seine Hände gefesselt waren, zu glühen. Ein
Lügendetektor.
„Du hast gesündigt und das Vertrauen deines Gottes missbraucht.
Leugne nicht, denn wir kennen die Wahrheit.“, redete sein Gegenüber
weiter. Michael schaute sich hilfesuchend um. War denn niemand da, der
Partei für ihn ergreifen könnte? Niemand, der die
ganze, bizarre Situation erklären würde? Er hatte sich nichts zu
Schulden kommen lassen, dessen war er sich sicher. Doch was wollte sein
Onkel dann von ihm? Denn das wusste Michael nun mit Sicherheit: Der Mann
im Kängurukostüm war niemand anderes als sein
seit Jahren verschollener Onkel...
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