Montag, 2. Dezember 2013

Terry Pratchett - Pyramiden

 http://www.bibliotheka-phantastika.de/wp-content/uploads/2010/09/cover_pyramiden_pratchett_terry.jpeg
(381 Seiten)

"Der zum Assassinen ausgebildete Teppic, Sohn des Pharaos Teppicymon XXVII., soll die Nachfolge seines Vaters in dem kleinen Königreich Djelibeby antreten. Das Königreich, erfährt Teppic, ist so arm, daß es sich nicht einmal ordentliche Grabesflüche und Plagen leisten kann. Dennoch plant der neue Pharao, zu Ehren seines Vaters die größte Pyramide aller Zeiten zu bauen – ein aberwitziges Vorhaben, das die Vorfahren Teppics aus dem ewigen Schlaf erweckt und die Götter des Reichs herbeiruft. Glücklicherweise kann Teppic auf die Hilfe seines mathematisch begabten Kamels namens „Du Mistvieh“ zählen ..."

 Endlich mal wieder ein Terry Pratchett und was mache ich daraus?! Ich habe sooo lange daran gesessen, dass ist einfach unfassbar. Trotz Umzugs- und Einkaufsstress ist das eigentlich nicht zu entschuldigen...
Wenn die einwöchige Schulung nicht dazwischen gekommen wäre, säße ich wahrscheinlich immer noch davor... So habe ich neben "Pyramiden" immerhin noch "Wachen! Wachen!" auslesen können!

Zugegebenermaßen, war "Pyramiden" eines der in meinen Augen "schlechteren" Terry Pratchett - Bücher. Nicht einmal hat es mich vor lauter Lachen zum Weinen gebracht! Und lautes Lachen ohne Weinen ist auf der Terry Pratchett - Humor - Skala eher weiter unten angesiedelt...

Mein persönlicher Held war übrigens hier nicht die eigentliche Hauptperson, sondern das auf dem Cover abgebildete Kamel "Du Mistvieh". Es ist nicht nur das mathematisch begabteste Genie der Scheibenwelt, nein, es kann sogar seine Spuckweite und -richtung auf genaueste berechnen!

Aber kommen wir zu Teppic, genauergesagt Teppicymon XXVIII., Pharao und "Gott" in einem! (Auch, wenn er selber nicht so genau weiß, wie er eigentlich die Sonne jeden Tag dazu bringt, aufzugehen...)
Seine Geschichte beginnt jedoch in Ankh-Morpork, wo er als Assassinen-Schüler gerade seine Abschlussprüfung ablegt. Da ein Nichtbestehen zum Tod des jeweiligen Schülers führen würde, ist mehr oder weniger klar, dass die Sache gut für Teppic ausgeht, denn wie sollte wohl sonst die Geschichte weitergehen?!? Eine Siegestrunk, darf dann natürlich auch nicht fehlen, was hier zu folgendem Phänomen führt:

"Wenigstens der Wein war gut. Obleich er ein wenig in der Kehle brannte. Es handelte sich nicht um einen erlesenen Jahrgang, aber er erklärte, warum Teppic den ganzen Tag an Kopfschmerzen gelitten hatte.
In diesem besonderen Fall bekam man den Kater vorher. Schelter bestellte vier Flaschen, die gewöhnlichen Weißwein enthielten. Er war deshalb so unerhört teuer, weil man die Trauben noch nicht geerntet hatte."
(S. 66)

Wieder zurück in seinem Königreich Djelibeby, muss er feststellen, dass dieses was den Komfort und die Hygiene betrifft, weit hinter dem ankh-morporkianischen Standart zurück liegt...

"Teppic spürte die Verlegenheit der Ahnen, als zukünftige Archäologen die Hieroglyphen der noch nicht gemalten Fresken seiner Regierungszeit übersetzten: >> >Schnörkel, an Verstopfung leidender Adler, Schlangenlinie, Hinterteil eines Nilpferds, Schnörkel<: Im Jahre des Cephnet-Zyklus ließ der Sonnengott Teppic sanitäre Anlagen installieren und verachtete die Kissen seiner Vorfahren.>>"
(S. 129)

Zudem hat natürlich auch Teppics Lesweise der Hyroglyphen ihrem ganz besonderen Reiz (Man merkt dann doch, dass er einige Jahre nicht in seiner eigentlichen Heimatstadt verbracht hat)!

Wo ich gerade so schön Zitate anwende, darf natürlich auch keines über Katzen fehlen! Vor allem dann nicht, wenn es so aussagekräftig ist:

"Mericet hielt weiterhin einen stechenden Blick auf ihn gerichtet, aber damit konnte er Teppic nicht beeindrucken. Der Sohn des Pharao hatte mit der Palastkatze geübt."
(S. 50)

Bevor ich nun mit einer deutlichen Empfehlung schließe hier noch ein recht amüsanter Fehler, der mir beim Leser unterlaufen ist: Die Söhne des Pyramidenbauers Ptaclusp tragen die einprägsamen Namen IIa und IIb. Tja. Erst als im letzten Drittel des Buches aus irgendeinem Grund die Lautschrift verwendet wurde, habe ich bemerkt, dass der jeweils zweite Buchstabe kein L ist, sindern ein zweites großes I und die Geschwister somit "ZweiAh" und "ZweiBeh" heißen! Also wirklich! Auf solche verrückten Ideen muss man erst einmal kommen!!!

Nun aber: Fazit: Lesenswert!!!

2 Kommentare:

  1. Ich geb dir Recht, das ist nicht einer der besten Scheibenwelt-Romane. Aber wirklich lesenswert! Kennst du schon "Gevatter Tod" und "Weiberregiment"? und die, bei denen es um Wachtmeister Mumm geht? Find ich die besten! :)

    Oh, und ich seh grad dass du "Alles Sense" liest, das fand ich auch super! Bis auf die ganz neuen hab ich alle gelesen *g*

    GLG, A. Weltenwanderer
    blog4aleshanee.blogspot.de

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    1. Hallo! Man kann die Scheibenwelt-Romane einfach nicht mit anderen Büchern messen, nur, wenn mal eins nicht so gut ist wie die anderen, heißt das noch lange nicht, das es nicht trotzdem besser ist als andere "nicht"-Terry Pratchett Bücher ;-)
      "Weiberregiment" ist zusammen mit "Total verhext" bisher mein liebstes!!! "Gevatter Tod" und "Wachen! Wachen!" habe ich auch schon gelesen, nur den zweiten Wachtmeister Mumm Roman bisher noch nicht. ABer das kommt schon noch!

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