Donnerstag, 12. Dezember 2013

Eva Ibbotson - Das Geheimnis der sprechenden Tiere



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(221 Seiten)

"Ibbotson at her best: ein Geisterkabinett der Extraklasse! Was tun, wenn die Schutzgeist-Kröte den Dienst verweigert? Hexe Hilda erlaubt Ivo, einem Jungen aus dem Waisenhaus, sie als Schutzgeist zum alljährlichen großen Zauberwesen-Wettkampf zu begleiten. Doch die Aufgabe dieses Jahres scheint fast unmöglich: Prinzessin Mirella soll aus den Händen eines fürchterlichen Ogers befreit werden. Aber Mirella ist freiwillig beim Oger und möchte dort bleiben ... Trolle, Oger, Hexen, Zauberer - hier spukt's nach Herzenslust!"

Ich habe mich ja schon mehrfach als großer Ibbotson-Fan zu erkennen gegeben! Auch dieses Mal wurden meine Erwartungen nicht enttäuscht! Locker-flockig und mit Überraschungen auf jeder neuen Seite! Liebevoll werden die bizarren (und natürlich auch die normalen) Personen an einen herangeführt, so dass man sie beinahe berühren kann. Egal ob Oger, Hexe oder Waisenkind - in jedem findet man einen neuen Freund, den man ein kurzes Stück seines Weges begleiten darf!

"Die meisten Leute haben gerne trockene Füße." Mit diesem aussagekräftigen Satz beginnt die Geschichte. "Wie wahr!" ist wohl das erste was einem dazu einfällt. Doch schon gleich wird man einer Person vorgestellt, die es so gar nicht leiden kann, wenn ihre Füße trocken sind: Hexe Hilda. Kein Wunder übrigens, wenn man bedenkt, dass sie 78 Jahre ihres Lebens in einem feuchten Dribble gewohnt hat, wo nasse Füße an der Tagesordnung waren! Andererseits hätte man auch meinen können, sie wäre nach 78 Jahren ganz froh endlich mal ohne ein "Schwapp" aufzutreten. Aber gut, jeder hat so seine Eigenheiten! Solange es nur nasse Füße sind!
(Es soll ja auch Menschen geben, die sich nichts sehnlicher wünschen als dem menschlichen Dasein zu entrinnen und in ein Tier verwandelt zu werden.)

Ivo hingegen hat ein ganz anderes Problem. Er hat nichts gegen seine trockenen Füße einzuwenden, nur gegen die gähnende Langeweile, die ihn Tag für Tag im Waisenhaus erwartet. Wenn man jede Stunde seines Lebens vorraussehen kann, weil sie genauso abläuft, wie dieselbe Stunde eine Woche zuvor, dann kann man schon von einem tragischen Schicksal sprechen. Umso begeisterter ist Ivo, als sich die Hexe Hilde mit ihm anfreundet. Zwar gibt sie sich nicht sofort als Hexe zu erkennen, doch ist sie zweifellos die interessanteste Person, der Ivo je in seinem Leben begegnet ist! Seine Freude steigert sich ins unermessliche, als die Hexe zustimmt ihn als vorübergehenden Schutzgeist zu arrangieren!**
Zu Ivos Glück entwickelt sich die Geschichte so, dass das Wort "vorübergehend" etwas in die Länge gezogen wird! Und was ist schon ein Kampf gegen einen blutrünstigen, menschenfressenden Oger, wenn die Langeweile des Waisenhauses auf einen wartet?!

Also kann die Reise beginnen. Wie es sich für eine gute Geschichte gehört, werden ihnen drei Hilfsmittel mit auf den Weg gegeben:

Als erstes war da natürlich ein Beutel voll schwarzer Bohnen. Bohnen riechen ja quasi schon nach Zauberei.

Die zweite Gabe war eine Ketchupflasche, die mit einer gelblichen Flüssigkeit gefüllt war.
"Fußwasser", sagte die erste Norne.
"Wasser, in dem Füße gewaschen wurden", erklärte die zweite Norne.
"Füße von Helden", sagte die dritte Norne.
(S. 42)

Und da wäre da natürlich noch ein rostiges Schwert!

Was genau es mit den drei Gaben auf sich hat, will ich hier jedoch nicht verraten! Auch die sprechenden Tiere sollen hier unerwähnt bleiben. Man muss dem Buch ja auch noch ein paar seiner Geheimnisse lassen!
Mir bleibt also nur noch eine letzte Empfehlung, eine Empfehlung für dieses wundervolle Buch und auch für alle anderen Ibbotson-Kinderbücher! Macht euch selbst eine Freude und lasst euch auf dieses Abenteuer ein!

** Da es sich bei dem Waisenhaus um ein für Romane typisches Waisenhaus handelt, ist es kaum verwunderlich, dass es keinen groß stört, als Ivo verschwindet! Ein Kind weniger, das versorgt werden muss...

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