Dienstag, 22. Oktober 2013

Agatha Christie - Tod in den Wolken

http://ecx.images-amazon.com/images/I/41-QawQ5dXL.jpg
(223 Seiten)

"Hercule Poirot fliegt für sein Leben ungern. Erst recht nicht mit einer Leiche an Bord. Es bedarf schon seiner kleinen grauen Zellen, um dahinter zu kommen, wie Marie Morisot hoch über den Wolken zu Tode kam. Der Meisterdetektiv hat die Wahl zwischen einer Wespe und einem Blasrohr …Doch richtig staunt Poirot erst, als er erkennt, warum die Dame daran glauben musste …"

Hach :-(  Ich bin ein bisschen traurig.
Dies war für's erste der letzte Agatha Christie - Roman, den ich lesen werde. Die 6-teilige Box, die Bianca mir geliehen hat ist ausgelesen. (Wobei die Rezensionen zu "Mord im Pfarrhaus" und "Der Tod auf dem Nil" noch folgen.) Jetzt wird erst einmal eine Pause eingelegt.
(Aber ich habe schon in sämtlichen Büchereien in der Nähe nachgeschaut -> Die Auswahl ist sehr vielversprechend!!!)

Wieder einmal gehen meine Gefühle am Ende des Buches in zwei völlig verschiedene Richtungen: Begeisterung und Enttäuschung.
Zum einen kann ich einfach nicht anders als total beeindruckt und begeistert von dem Fall und seiner Lösung durch Hercule Poirot zu sein! Wie er sie am Ende der Geschichte mal wieder präsentiert und dabei jeden seiner Gedankenschritte genau erläutert... ich liebe das einfach!
Und dann gleichzeitig diese Enttäuschung: Schon wieder falsch... Mein super genialer Verdacht war mal wieder ein Schuss in den Ofen. Dabei fand ich meine gedankliche Vorgehensweise wirklich gut! Ich glaubte dieses Mal nicht nur einfach irgendeinen Verdacht zu haben, der eher durch den Zufall begründet wurde, sondern sogar die Zusammenhänge hinter dem Mord zu verstehen! Pustekuchen. Nicht einmal annähernd.

Geht es euch eigentlich auch so? Oder schüttelt ihr nur die Köpfe über mich, weil ich nie auf die Lösungen komme?
Also ich finde hier ist überhaupt nichts vorhersehbar...

Zu Beginn des Buches werden die verschiedenen Passagiere an Bord des Fliegers auf besondere Art vorgestellt. Man erfährt über jeden eine Kleinigkeit, indem ihre Gedanken wiedergegeben werden. Immer wieder taucht diese Gedankenwiedergabe verschiedener Personen auf. Mir hat das sehr gut gefallen und ich darf darauf hoffen, dass diese Methode auch in weiteren Hercule Poirot - Romanen angewandt wird! Eigentlich wollte ich an dieser Stelle wieder verschiedene Zitate aus dem Buch einfügen, doch waren leider keine Post-Its in der Nähe, so dass ich mir die Stellen leider nicht merken konnte.
Ihr müsst mir also wohl oder über vertrauen, wenn ich euch von dem Charme und Witz vorschwärme, die dieses Buch umgeben!

Ich muss zugeben, ich bin in der Zwischenzeit (,wenn nicht schon von Anfang an) etwas voreingenommen. Wenn ich schon lese, dass Hercule Poirot derjenige ist, der ermitteln wird, stiehlt sich bereits ein Lächeln in mein Gesicht. Ich gehe automatisch davon aus, dass dieses Buch ebenfalls gut sein wird, und so wurde ich auch bisher nicht enttäuscht!

Es wäre mir ein Vergnügen den kleinen Belgier einmal persönlich kenne zu lernen :-) Doch da das so gut wie unmöglich ist, werde ich mich wohl damit zufrieden geben müssen, seine Bücher zu verschlingen!
(Die oben erwähnte Pause, wird wohl nicht allzu lange andauern!)

Sonntag, 20. Oktober 2013

[TAG] 100 Fragen, die dich niemand fragt! Teil 5


41. Hast du irgendeine Zeitschrift abonniert?

Nein

42. Was findest du besser: Legos oder Dominosteine?

Legos

43. Bist du stur?

Oh ja! Auch hier gilt die Antwort von Punkt 37.

44. Wer ist besser: Thomas Gottschalk oder Markus Lanz?

Da ich noch nie eine Sendung mit Markus Lanz gesehen habe, ist ein Vergleich nicht möglich.

45. Hast du jemals eine Seifen Oper gesehen?

Auch ich bin nicht ganz drum herum gekommen…

46. Hast du Höhenangst?

Ziemlich doll sogar!

47. Singst du im Auto?

Wenn ich alleine bin tue ich das sogar sehr gerne!

48. Singst du unter der Dusche?

Hierfür eignen sich Disney-Lieder ganz besonders!

49. Tanzt du im Auto?

Ist mit den Fingern aufs Lenkrad trommeln auch Tanzen?

50. Hast du jemals eine Pistole benutzt?

Nur eine Wasserpistole

Freitag, 18. Oktober 2013

Agatha Christie - Ein Schritt ins Leere

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(222 Seiten)


„Manchmal endet eine Golfpartie nicht beim letzten Loch, sondern bei einer Leiche …Die letzten Worte des ehrenwerten Alex Pritchard waren: »Warum haben sie nicht Evans geholt?« Diesen Satz haben einige Zeugen vernommen – für den Mörder eine böse Sache. Denn hinter diesen Worten steckt ein Geheimnis, das ihm zum Verhängnis werden kann.“
 
Die Agatha Christie – Box, die mir Bianca netterweise ausgeliehen hat, besteht aus sechs Büchern. In drei von ihnen ermittelt Hercule Poirot, in zwei Miss Marple, nur das letzte ist ein Einzelroman.
Nach „16 Uhr 50 ab Paddington“ hätte ich am liebsten direkt das nächste Miss Marple – Buch verschlungen, doch habe ich mir dann überlegt, die Bücher doch lieber abwechselnd zu lesen (hauptpersonenmäßig). Auf „Ein Schritt ins Leere“, den Einzelroman hatte ich um ehrlich zu sein nicht so viel Lust. Miss Marple und Hercule Poirot erschienen mir einfach viel verlockender. Also das Buch mal eben schnell dazwischenschieben.
Tja! Wie dumm von mir so zu denken! Agatha Christie ist und bleibt nun mal Agatha Christie, egal über wen oder was sie schreibt!
 
Zu meiner eigenen Überraschung fand ich dieses Buch bisher am besten! (Na gut, es war ja auch erst das 5te. So viele Vergleiche habe ich also noch nicht.)
 
Zwei so sympathische Hobby-Detektive habe ich selten erlebt! Da wäre zum einen Robert »Bobby« Jones, vierter Sohn des örtlichen Pfarrers und zum anderen seine Jugendfreundin Frankie – alias Lady Frances Derwent.
Geht der gutgläubige Bobby zunächst erst einmal von einem tragischen Unfall aus, ist die abenteuerlustige Frankie von Anfang an davon überzeugt, dass es sich um einen kaltblütigen Mord handelt. Frankie sieht erst einmal in jedem einen Verbrecher, vermutet Drogenhandel und Erbschleicher -> kurz: Jedes Verbrechen käme ihr recht, um sie von ihrem langweiligen Alltag abzulenken!
Dass sie sich durch ihren Neugier letztendlich selbst in tödlich Gefahr begeben, ist dem Leser wohl von Anfang an klar.
 
Andererseits kann ich ganz gut verstehen, dass sie die Gefahr nicht direkt erkannt haben. Für die ganzen Irrungen und Wirrungen, haben sich die beiden eigentlich ganz gut geschlagen!
Eigentlich ist es ja überflüssig das noch zu erwähnen, doch auch hier hatte war ich mal wieder komplett auf dem Holzweg! So richtig!
Also ich war wirklich fassungslos, als sich herausgestellt hat, wie alles kam! Dabei gab es sogar einen kleinen Hinweis, der mich hätte aufhorchen lassen müssen! Aber nein. Blind wie ein Fisch war ich mal wieder…
 
Na jedenfalls fand ich das Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller wirklich einmalig! Zwar bin ich nicht alleine auf die Lösung des Falles gekommen, doch konnte ich immerhin nachvollziehen, wie bobby und Frankie vorgegangen sind. Und das ist bei Agatha Christie ja auch nicht immer selbstverständlich!
 
Bei meiner Rezension zu „16 Uhr 50 ab Paddington“ bin ich besonders auf die Namen der Leute eingegangen. Auch hier möchte ich einen nicht unerwähnt lassen: Ein Teil der Geschichte spielt sich nämlich auf dem Landsitz der Familie Bassington-ffrench ab!
Ich habe mir die Lippen trocken gepustet, bei dem Versuch den Namen richtig auszusprechen. Letztendlich habe ich mich mit der einfachen Erklärung zufrieden gegeben, dass das Doppel-ff wohl wie ein ganz normales ausgesprochen wird. Wieso der zweite Nachname mit einem Kleinbuchstaben anfängt, konnte ich mir jedoch beim besten Willen nicht erklären.

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Agatha Christie - Alibi

http://shop.haz.de/media/catalog/product/cache/1/thumbnail/600x600/9df78eab33525d08d6e5fb8d27136e95/a/l/alibi.jpg

(197 Seiten)

"«Jeder hat etwas zu verbergen», erklärt Hercule Poirot. Und tatsächlich wird gemunkelt in dem beschaulichen Dorf, in das sich Poirot zurückgezogen hatte, um Kürbisse zu züchten: Mrs Ferrars soll ihren Mann vergiftet haben. Dann stirbt sie selbst an einer Überdosis Veronal. Wurde sie vielleicht erpresst? Und hatte sie tatsächlich eine Affäre mit Roger Ackroyd? Der wird schließlich mit einem tunesischen Dolch erstochen aufgefunden. Und sein Stiefsohn ist spurlos verschwunden. Vielleicht weiß ja der Vertrauen erweckende Dr. Sheppard wo er sich aufhält, doch der nimmt es mit der ärztlichen Schweigepflicht sehr genau..."
 
Wer hat ein Alibi? Wer gibt wem ein Alibi? Zu welcher Zeit braucht man überhaupt ein Alibi? Durch den Titel darauf aufmerksam gemacht, kommt man gar nicht drum herum sich all diese Fragen zu stellen.
Ein Herrenhaus mit unzähligen Verdächtigen. Doch jeder von den Anwesenden scheint ein Alibi zu haben! Alle Spuren scheinen unumgänglich zu ein und derselben Person zu führen. Doch was wäre, wenn die Tatzeit doch eine andere gewesen ist und die ganzen Alibis somit unnütz wären???

Zusammen mit dem Dorfarzt Dr. Sheppart enthüllt Hercule Poirot jedes noch so kleine Detail! Nichts bleibt ihm verborgen, wenn er erst einmal seine "kleinen, grauen Zellen" einsetzt.

"In Wirklichkeit", bemerkte ich, "weiß niemand, wo er ist."
"Mit Ausnahme von Hercule Poirot, was?" fragte Raymond.
Poirot beantwortete die Neckerei des anderen in vollem Ernst.
"Ich? Ich weiß alles. Merken Sie sich das."
(S. 179)
 
Von sich selbst so sehr überzeugt, dass einem einfach nichts anderes übrig bleibt, als ihn eitel und eingebildet zu nennen, ist Hercule Poirot doch in keinster weise unsympathisch. Ganz im Gegenteil. Seine Art hat eben einfach Stil.
 
"Oh! Ich verstehe vollkommen, Sie haben  mich als komisch, vielleicht sogar als lächerlich beschrieben? Das macht nichts. Auch Hastings war nicht immer höflich. Ich - ich stehe über solchen Nebensächlichkeiten."
 (S. 176)
 
Eigentlich hatte Hercule Poirot sich zur Ruhe gesetzt. Anonym wollte er sich der Kürbiszucht widmen. Doch solch ein weit Verbreiteter Ruf lässt sich nicht lange Verbergen. Es dauert nicht lange, da wird er gebeten den geheimnisvollen Mord an Roger Ackroyd aufzudecken.
 
Welch ein Glück für uns Leser, dass er sich dazu entschlossen hat, diesen Fall anzunehmen, denn sonst wäre uns ein großartiger Fall vorenthalten geblieben!  
 
"Alibi" ist in kurzer Zeit der 5. Agatha Christie - Krimi, den ich gelesen habe. Man müsste doch meinen, dass ich mich so langsam an die Vorgehensweise gewöhnt habe, und das wenigstens mein Verdacht in die richtige Richtung geht.
Aber nein. Entweder ich habe nicht einmal einen Verdacht, wer der Mörder sein könnte, oder aber ich liege völlig daneben. Den Tathergang nachzuvollziehen, versuche ich ja gar nicht erst. 
Es scheint alles so verworren und doch ist am Ende, wenn einem Hercule Poirot die Lösung ausbreitet,  alles logisch und klar. Trotzdem hatte ich bisher noch kein "Ja klar, da hättest du auch selbst drauf kommen können!"- Erlebnis.
 
Wenn ich so eine Geschichte schreiben würde müsste ich mir erst mal zehn verschieden Mindmaps aufmalen, damit ich nicht selber den Überblick verliere. Aber für Agatha Christie schien es eine Leichtigkeit zu sein, den Leser zu verwirren und gleichzeitig selber ununterbrochen die Zusammenhänge klar vor Augen zu behalten. Bewundernswert!
 
Also wirklich, ich wäre im Traum nicht auf diese Lösung (vom Lösungsweg ganz zu Schweigen) gekommen!
 
Auch wenn ich mich wiederhole: Ein Meisterwerk! 

Was wollt ihr noch erleben? (Gewinnspiel)


Hallo meine lieben Leser!
 
Auf dem Blog „Lottas Bucher“ http://www.lottasbuecher.de/ hat man noch bis zum 25.10. Zeit das Buch „Die Liste der vergessenen Wünsche" von Robin Gold zu gewinnen!
 
Teilnahmebedingung: Verfasst einen Beitrag auf eurem Blog mit eurer eigenen Wunschliste. Was wollt ihr noch erleben?
 
Na dann mal los!!
 
Es gibt so vieles, was ich noch erleben will!
 
Allen voran kommen natürlich die Unmengen von Büchern, die ich irgendwie, irgendwann noch lesen muss! Jedes Mal, wenn ich eine Buchhandlung betrete, kriege ich beinahe eine Panikattacke -> schon wieder so viele tolle Neuerscheinungen!!!
 
Dann sind da natürlich noch die ganzen Länder, die ich gerne noch bereisen würde! Komischerweise zieht es mich besonders nach Irland und Schweden! Wieso, kann ich auch nicht so genau sagen. Gegen die ein oder andere Rundreise/Safari ist natürlich auch nichts einzuwenden ;-)
 
Ich liebe Musicals über alles und hatte das Glück schon viele sehen zu dürfen! Aber es gibt ja noch sooo viele!!! Da „Sister Act“ demnächst nach Oberhausen kommt, wird es wohl das nächste sein!
 
Mein größter Wunschtraum, der am schwersten zu erfüllen sein wird (wenn überhaupt), ist ein eigener kleiner Hof! Nichts großes, nur ein paar Hühner, vielleicht zwei Ponys und zwei Hängebauchschweine! Katzen sowieso, das versteht sich von selbst!
 
Gesundheit und Zufriedenheit.
 
Ach ja  :-)
 
So spontan wäre es das erst mal. Wenn man länger darüber nachdenkt, gibt es bestimmt noch ganz viele Sachen, die auf diese Liste gehören! Zunächst wünsche ich mir z.B. erst mal das Wochenende herbei!
 
Liebe Grüße an alle, die auch noch unerfüllte Wünsche haben!
Swantje

Dienstag, 15. Oktober 2013

Jonathan Stroud - Bartimäus - Der Ring des Salomo

http://www.bookreporter.de/bilder/kritik/2010/5145-bartimaeus---der-ring-des-salomo-band-4.jpg
(469 Seiten)


„ „Niederster der Niederen“, sagte Salomo gefährlich leise, „welcher meiner Diener bist du?“
„O Herr, der du ewig leben mögest, ich bin Bartimäus.“
Steinernes Schweigen.
„Ich hatte noch nicht das Vergnügen“, fuhr ich hastig fort, „aber ein freundschaftliches Gespräch wäre für uns beide von Vorteil. Darf ich mich vorstellen? Ich bin ein Geist von beträchtlicher Weisheit und Ernsthaftigkeit, der einst mit Gilgamesch sprach und ...“
Salomo hob den Finger, und weil es der Ringfinger war, schluckte ich den Rest des Satzes hinunter und bereute die erste Hälfte. Lieber erst mal die Klappe halten. Und sich auf das Schlimmste gefasst machen.
 
Nach dem grandiosen Welterfolg der Bestseller-Trilogie um den Dschinn Bartimäus lüftet dieser vierte Band nun das Geheimnis – Wie alles begann ...“
 
 
Wie bereits oben zu lesen ist, habe ich nun endlich den vierten Band der Bartimäus-Reihe in die Finger bekommen! Wobei er ja eigentlich Band „Minus 1“ genannt werden müsste, da er zeitig doch weit vor der eigentlichen Trilogie spielt. Nämlich in Jerusalem, 959 v. Chr..
 
Für Leute, die dieses Reihe noch gar nicht kennen: Es ist egal, ob ihr erst die Trilogie lest, oder aber die Vorgeschichte. Inhaltlich gibt es keine Zusammenhänge.
 
Da es bei mir schon etwas länger her ist, das ich die Trilogie gelesen habe, möchte ich hier nicht weiter darauf eingehen und auch keine Vergleiche anstellen.
 
Aber nun zu „Bartimäus und der Ring des Salomo“:
Witzig, spannend und (meist) unvorhersehbar!
Mit seinem frechen Mundwerk gelangt Bartimäus nicht nur von einem Schlamassel in den nächsten, er erobert auch die Herzen seiner Leser im Sturm!
Obwohl er sich, wie alle Dämonen, egoistisch und selbstverliebt gibt, ist er doch im Grunde ein lieber Kerl. Wenn man ihn einmal auf seiner Seite hat (wobei hier nicht jeder beliebige Zauberer gemeint ist, der ihn herauf beschwört), gibt es nur noch wenig, das er nicht für einen tuen würde.
Natürlich muss man auch bei ihm auf der Hut sein, denn mit List und Tücke versucht er seinen Diensten auf der Erde zu entkommen, was meist gleichbedeutend mit dem Tod seines Beschwörers ist. Ein falsches Wort in einer Beschwörungsformel, ein zweideutig formulierter Auftrag kann ausreichen um dem beschworenen Dämon eine Möglichkeit zu geben sich gegen seinen Herrn zu wenden.
So muss auch der Zauberer Ezechiel erkennen, dass ihm Bartimäus nicht so treu ergeben ist, wie er es vielleicht gerne gehabt hätte…
 
Dschinn und andere Dämonen können auf der Erde jede beliebige Form annehmen. So kann es sein, dass man abwechselnd eine hübsche Jungfrau, ein gehörntes Ungeheuer, oder aber ein Nilpferd im Bastrock vor sich hat.
[Anmerkung: Als der Wasserspeier, als der Bartimäus auf dem Cover abgebildet wird, taucht er komischerweise in diesem Buch nicht an einer Stelle auf. Schade eigentlich.]
Auf diese Art versuchen sie wahlweise harmloser oder eben gefährlicher zu erscheinen, als sie tatsächlich sind. Außerdem ist es eben praktisch. So ein Phönix ist nun mal schneller und stärker als eine normale Brieftaube!
 
In all diesen verschiedenen Erscheinungsformen und unter dem Bann verschiedener Beschwörer stehend, erlebt Bartimäus ein Abenteuer nach dem anderen (natürlich müssen nebenbei auch alltägliche Aufgaben „gemeistert“ werden. Woher sollte denn auch sonst das Eis für die Nachspeisen des großen Salomo kommen, wenn nicht von einem Dschinn von den höchsten Gipfeln der Berge herbeigeholt?!?).
Das alles auf ein großes Finale hinausläuft, bei dem er eine entscheidende Rolle spielen wird, ist zwar von Anfang an zu erahnen, doch ist der Weg dorthin so verzweigt und unvorhersehbar, dass die Spannung bis zum Ende aufrechterhalten wird. Wie oft habe ich gedacht: „Jetzt passiert sowieso das und das.“ Und wie oft lag ich daneben!
 
Nun ist aber Bartimäus nicht die einzige Figur aus diesem Buch, auf die ich eingehen möchte. Denn wird neben seiner Sichtweise, in verschiedenen Kapiteln auch aus der Sichtweise von Asmir, der ersten Wächterin in Erbfolge der Königin von Saba, berichtet. Sie wurde mit dem (unmöglichen) Auftrag Salomo zu töten und ihm den Ring der Macht zu entwenden, nach Jerusalem geschickt. Dort trifft sie (ich denke ich nehme jetzt inhaltlich nicht unbedingt das größte Geheimnis vorweg) auf Bartimäus…
 
Mit blindem Vertrauen, den Befehlen ihrer Königin gehorchend wirkt sie zwischendurch doch etwas fanatisch. Doch dank Bartimäus wird auch dieser Zug an ihr liebenswert und ungewollt komisch. Denn das man es mit einer sympathischen und selbstbewussten jungen Frau zu tun hat, wird einen ziemlich schnell klar.
Die Streitereien zwischen Asmira und Bartimäus sind einmalig! Beide sind felsenfest davon überzeugt im Recht zu sein und versuchen immer wieder den jeweils anderen in unachtsamen Momenten übers Ohr zu hauen. Das sie aber bald schon nicht mehr ohneeinander klar kommen, versteht sich ja fast schon von selbst :-)
 
Ob dieser Band mit den anderen mithalten kann, kann ich nach diesem großen Abstand leider nicht sagen, aber eins ist klar: "Bartimäus und der Ring des Salomo" ist ein fantastisches Buch, das ich wärmstens allen weiterempfehlen möchte! Eine spannende Geschichte, die auch noch gut geschrieben ist; was will man mehr?!
 
 
Bartimäus ist frech, dreist und einfach nur unverschämt. Trotzdem, oder gerade deswegen, muss man ihn einfach lieben!!!

Sonntag, 13. Oktober 2013

[TAG] 100 Fragen, die dich niemand fragt! Teil 4


31. Kannst du ein Auto volltanken?

Leider muss ich dieses Können fast jede Woche unter Beweis stellen…

32. Hast du jemals einen Strafzettel bekommen?

Bisher besteht meine Sammlung aus zwei Strafzetteln und einem Blitzerfoto.

33. Ist dir jemals der Tank mitten auf der Fahrt ausgegangen?

Gott sei Dank noch nie. Ich war aber einmal dabei, als es jemand anderem passiert ist, seitdem bin ich da äußerst vorsichtig…

34. Lieblingssandwich?

Thunfisch!!!

35. Das Beste, was man zum Frühstück essen kann?

Ein Brötchen mit Frischkäse und selbstgemachter Marmelade oben drauf!

36. Wann gehst du normalerweise zu Bett?

Seit ich arbeiten gehe hat sich mein Rhythmus total verschoben und ich bin immer so zwischen 10 und halb 11 im Bett (also unter der Woche).

37. Bist du faul?

Ich weiß, das ist nichs, worauf man stolz sein sollte, aber ich denke ich kann von mir behaupten, diese Fähigkeit meisterlich zu beherrschen.

38. Als du ein Kind warst, als was hast du dich verkleidet zu Halloween?

Als Hexe mit grünen toupierten Haaren!

39. Was ist dein chinesisches Sternzeichen?

Schlange

40. Wie viele Sprachen kannst du sprechen?

Drei

Freitag, 11. Oktober 2013

Update ;-)

Hallo meine lieben Leser!
 
Momentan geht es hier ja gerade etwas ruhiger zu; weder zum Schreiben, noch zum Lesen habe ich momentan so richtig Zeit und Lust. (Zwar lese ich immer noch gut ein Buch pro Woche, aber das ist ja nichts…)
Ganz abgesehen davon, gleicht das Ganze hier gerade eher einem normalen Tagebuch als einem Büchertagebuch. Aber das wird schon wieder! Ich bin da sehr optimistisch, dass mich die Schreib- und Leselust schon bald wieder packt!
 
Wie euch vielleicht aufgefallen ist, lese ich nun scheinbar schon seit geraumer Zeit ein und dasselbe Buch: „Im Land der Stundendiebe“ von Thomas Mendl. Das liegt daran, dass mein Programm hier mal wieder hakt. Ich kann einfach keine neuen Sachen da einfügen…
Zu eurer Information (denn ich bin sicher, es interessiert euch brennend!), vorgestern Abend habe ich mit einem weiteren Agatha Christie – Krimi angefangen: „Der Tod auf dem Nil“ mit Hercule Poirot als Ermittler!
 
Ist euch auch so kalt? Wahrscheinlich! Laut Apotheken- und Sparkassenthermometer hatten wir heute Morgen nur 6°C – 7°C. zum warm werden gibt es also jetzt einen Yogi Tee -> Jamaika - Roastet Spice (Zutaten: Geröstete Zichorien, Zimt, Gerstenmalz, Karob, Kardamom, schwarzer Pfeffer, Süßholz, Benediktenkraut -> na wenn mir jetzt nicht warm wird weiß ich auch nicht weiter!)
 
 


 
Gestern war ja mal weder ein Blitzmarathon… muss ich dazu eigentlich noch was sagen?! Ja, vielleicht schon. Vielleiht sollte ich anmerken, dass ich nicht geblitzt wurde. Wäre auch gar nicht möglich gewesen. Denn selbst wenn ich zu schnell hätte fahren wollen, wären da immer noch die anderen schleichenden Autofahrer gewesen. Was stimmt denn nicht mit euch? Geschwindigkeitsbegrenzungen darf man ruhig ausfahren! Aber ich glaube darüber habe ich mich hier schon einmal ausgelassen. Belassen wir es also lieber dabei. Ändern wird sich eh nichts.
 
Aber es gab auch etwas sehr Schönes gestern! Ich war einkaufen:
 
 
 
Aldi und Lidl haben seit gestern Backsachen im Angebot! Da ich bald ausziehe, musste ich mich natürlich erst mal eindecken! Seit ein paar Jahren bin ich überzeugter Silikon-Backformen-Fan! Wenn ihr mich fragt, gibt es nichts besseres. Kein nerviges Einfetten der Formen mehr! Und auch die Frage „Wird der Kuchen sich wohl aus der Form lösen lassen?“ hat sich hiermit erledigt! Ach ja! Vielleicht backe ich heute direkt mal einen Kuchen!
 
Andererseits stehen heute eigentlich schon 2 andere küchenmäßige Sachen auf dem Plan. Ich habe im Internet nämlich letztens ein paar tolle neue Rezepte gefunden! Unter anderen eben auch besonderen Weihnachtszucker (für Milchreis, Grießbrei etc.) und ein Apfel-Marzipan-Quark-Dessert! Wenn nicht alles total schief geht, werde ich mal berichten.
 
Gestern habe ich auch schon ein bisschen gezaubert. Das Ergebnis sieht unspektakulärer aus, als es ist:
 
 
 
Weihnachtscappuccino -> hier geht’s zum Rezept *KLICK*
 
Wo ich gerade mal bei Backen bin, möchte ich euch eine weitere Sache natürlich auch nicht vorenthalten: Und zwar bin ich glückliche Gewinnerin eines Cupcake-Sets vom Gewinnspiel auf http://www.suessblog.de/ !
 
 
 
Das war’s auch schon wieder von mir!
 
Liebe Grüße, Swantje
 

Weihnachts-Cappuccino

Zutaten für 4 Portionen:
 
300 g  Milchpulver (Kaffeeweißer) 
350 g  Puderzucker 
70 g  Kakaopulver 
70 g  Kaffeepulver, lösliches 
1 TL  Zimt 
¼ TL  Lebkuchengewürz
 
 
Alle Zutaten mischen und 3 mal durch ein feinporiges Sieb streichen oder in einem Mixer fein mahlen. In luftdichte Gläser füllen und gut verschlossen aufbewahren.
 
Zubereitung: 3 gehäufte TL auf einen Becher mit heißem Wasser geben und gut umrühren.
 
 
(Das ist übrigens nur die Hälfte des Pulvers, dieselbe Menge steht noch bei mir auf der Arbeit herum!)
 
Anmerkungen meinerseits:
 
Zum einen habe ich erst mal nur die Hälfte gemacht. Das ist nämlich schon eine riesige Menge bei der man eine große Schüssel zum verrühren braucht. Ich erwähne das hier besonders, weil ich jemand bin, der mir Mengenangaben überhaupt nichts anfangen kann und deshalb mal ganz gerne dazu neige zu kleine Behälter zu wählen…
 
Ich habe die Zutaten nur ein Mal durchgesiebt. Da kommt man wohl nicht drumherum, aber das reicht dann auch.
 
Bei 3 gehäufte Teelöffeln fand ich den Cappuccino etwas zu wässrig. Also ruhig 4 nehmen.
 
Gut umrühren!
 
  • Wie hat er mir denn nun geschmeckt? Ganz gut, aber auch ziemlich mächtig. Außerdem hätte ich ihn mir weihnachtlicher vorgestellt. Nächstes Mal also etwas mehr Zimt?!
Letztendlich schmeckt er aber auch nicht besser als das gekaufte Pulver (finde ich), und da weiß ich noch nicht, ob ich mir die Mühe nochmal mache.
 
 
[Quelle Rezept: chefkoch.de -> Angys Weihnachts – Cappuccino]
 

Montag, 7. Oktober 2013

[TAG] 100 Fragen, die dich niemand fragt! Teil 3


21. Was ist dein aller liebster Film?


„Auf immer und Ewig“ mit Drew Barrymore!!!

22. Wo würdest du einen verborgenen Schatz vergraben, wenn du einen hättest?

Als ob ich das hier verrate! Was wäre denn, wenn ich wirklich schon einen Schatz versteckt hätte?!?

23. Was trinkst du zum Abendessen?

Früchtetee

24. Worin dippst du ein Chicken Nugget?

Am liebsten in süß-sauer Soße!

25. Was ist dein Lieblingsessen?

Bandnudeln mit Lachs und Blattspinat in Sahnesoße.

26. Welche Filme kannst du immer und immer wieder anschauen und du liebst sie trotzdem?

Aristocats, Mulan, der König der Löwen, 101 Dalmatiner, Küss den Frosch, Arielle, Aladdin, Die Schöne und das Biest…

27. Letzte Person die du geküsst hast, die dich geküsst hat?

Das war seltsamerweise mein Freund. Ich sollte mal fragen, was da los ist, dass er mich einfach so küsst?!

28. Warst du jemals ein Pfadfinder?

Ja, Ziemlich lange sogar! Ein Zelt aufbauen stellt kein Problem für mich da!

29. Würdest du jemals nackt in einer Zeitschrift posen?

Nein.

30. Wann war das letzte Mal, dass du jemandem einen Brief auf Papier geschrieben hast?

Diesen Sommer irgendwann. Ich schreibe noch relativ oft Briefe oder Postkarten.

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Agatha Christie - 16 Uhr 50 ab Paddington

http://www.fischerverlage.de/media/fs/15/978-3-596-51115-0.jpg


(253 Seiten)
 
„Elspeth McGillicuddy ist keine Person, die sich Halluzinationen hingibt. Die alte Freundin von Miss Jane Marple sieht etwas Entsetzliches im vorbeifahrenden Zug: Vor ihren Augen wird eine Frau erdrosselt! Doch kein Leichnam kann gefunden werden, also nimmt niemand ihre Aussage ernst - bis auf Miss Marple. Die wunderbar schrullige Junggesellin findet ein verdächtiges Familienanwesen an der Zugstrecke und schleust die patente und attraktive Lucy Eylesbarrow in die potentielle Täter-Familie ein...“
 
Mein zweiter Miss Marple – Roman, aber der erste, den ich auch als Verfilmung kenne.
 
Zunächst einmal war ich ziemlich überrascht. Nicht Miss Marple war es, die den Mord im vorbeifahrenden Zug beobachtet hat, sondern eine Freundin von ihr. Sie ist auch nicht diejenige, die als Hausangestellte bei der Familie Crackenthorpe verdeckt ermittelt. Im Gegenteil, sie bleibt mehr oder weniger im Hintergrund und mischt sich nur unerheblich über Lucy Eylesbarrow in das Geschehen ein.
 
Aber da ich nun mal der Meinung bin, dass die Bücher in fast jeden Fall besser oder zumindest nicht schlechter sind, als der Film, fiel es mir nicht schwer mich auf diese andere Darstellung des Krimis einzulassen! Ich wurde nicht enttäuscht! Nur kann ich mich nicht entscheiden, ob mir Buch und Film gleich gut gefallen haben, oder das Buch einen Tick besser?! Die Filme mit Margaret Rutherford als Miss Marple sind aber auch zu schön! (Auch wenn die Schauspielerin nicht unbedingt der Romanfigur gleicht; einer zerbrechlich wirkenden, schlanken, blässlichen und kultivierten Dame!)
Erst im Nachhinein ist mir übrigens aufgefallen, dass Mr. Stringer in den Büchern gar nicht auftaucht. Komisch eigentlich. In den Filmen habe ich ihn immer sehr gerne gesehen, aber hier habe ich sein Fehlen nicht einmal bemerkt.
 
Es würde mich mal interessieren, was ich von den Filmen halten würde, wenn ich die Bücher zuerst gelesen hätte… Normalerweise mag ich solche Abweichungen ja überhaupt nicht. Naja, so gefallen mir jedenfalls beide Varianten!
 
Aber zurück zum Buch und seinen Figuren:
Sind die Namen nicht entzückend?! Zunächst einmal Mrs. McGillicuddy! Ich konnte mich gar nicht satt sehen/lesen, so süß fand ich ihn (gedanklich wurde er gleich als möglicher Name für zukünftige Katzen notiert)! Miss Eylesbarrow kam mir hingegen wie ein recht normaler englischer Name vor, der für uns nicht-Engländer vielleicht etwas schwieriger auszusprechen ist, aber auch keine allzu große Hürde darstellt. Und dann wäre da noch die Familie Crackenthorpe! Evelyn Hamann als Nachrichtensprecherin lässt grüßen! Für diejenige, die die Szene nicht kennen, hier eine Verlinkung zu dem Video (guckt es euch ganz an, es lohnt sich!!!): 
 
 
Was die anderen Charaktere betrifft, sind meiner Meinung nach keine Besonderheiten zu vermerken.
 
Für Leute die Thriller und Nervenkitzel über alles lieben, sind die Agatha Christie – Romane wohl eher weniger geeignet. Trotz mehrerer Morde bleibt das Ganze doch recht harmlos und meistens eher amüsant als nervenaufreibend. Gerade deshalb liebe ich diese Krimis so! Die besondere Art von Miss Marple an die Fälle heranzugehen, zu Ermitteln und die anderen aus der Reserve zu locken gibt den Geschichten ihren ganz eigenen Charme.
 
Was mich jedes Mal besonders ha schmunzeln lassen, waren die Kommentare von Stoddart-West, einem der Jungen im Hause Crackenthorpe. Da er bald nach Australien (meine ich zumindest) reist, übt er sich schon mal in deren Ausdrucksweise. So findet er alles was ihn begeistert z.B. „pfundig“!
So sind es hier auch oft Nebencharaktere, die zwar keine große Rolle spielen, die die Geschichte aber abrunden und somit für einen pfundigen Gesamteindruck sorgen! Nehmen wir nur noch Mrs. Kidder, eine Hausangestellte, die für Tratsch natürlich überhaupt gar nichts übrig hat und vor lauter Arbeit ja sowieso nie dazu kommen würde! Wie käme man auch nur darauf?! Selbstverständlich ist sie trotzdem bestens informiert und kann ihre Meinung dazu natürlich nicht einfach so für sich behalten! Wo kämen man denn da hin?!
 
Blöd natürlich nur, dass ich den Mörder wegen des Filmes schon kannte. Ich glaube nicht, dass ich von alleine drauf gekommen wäre, aber wer weiß, vielleicht hätte mich mein kriminalistisches Denken doch weiter gebracht, als ich jetzt vermuten würde!
Der nächste Agatha Christie liegt schon bereit, ich werde es also in nicht allzu ferner Zukunft erneut testen können!

Dienstag, 1. Oktober 2013

Thomas Mendl - Im Land der Stundendiebe

http://www.weltbild.de/media/ab/2/048925366-im-land-der-stundendiebe.jpg


(414 Seiten)

 
„Die zwölfjährige Anna und ihr Zwillingsbruder Ben sind völlig aus dem Häuschen. Eine ganze Woche fahren ihre Eltern in Urlaub und überlassen sie der Obhut ihrer nachsichtigen Tante Mia. Für die Zwillinge bedeutet das jede Menge Freiheit und Nichtstun, da sind sie sich sicher. Doch schon am ersten Abend kommt alles ganz anders, denn ein scheinbar harmloser Stromausfall entpuppt sich als Beginn einer abenteuerlichen Reise. Einer Reise, auf der Anna und Ben es mit fremden Zeiten, verborgenen Welten, falschen Wissenschaftlern und einem echten Fürsten zu tun bekommen.“
 
Nach meiner kleinen „Lesepause“ kam mir „Im Land der Stundendiebe“ als Wiedereinstieg genau richtig vor. Eine schöne Fantasy-Geschichte ab 10 Jahren, einfach geschrieben und somit schnell durch! So der Plan.
Wie hätte ich auch ahnen können, dass sich hinter so einem ansprechenden Cover so ein langweiliger Firlefanz verbergen könnte?! Da ich öfters mal Kinder- und Jugendbücher lese, kann ich also ausschließen, dass es alleine daran lag und ich einfach nur zu alt für das Buch war.
 
Aber erst einmal ein paar Worte zur Grundidee: Die Zwillinge Anna und Ben gelangen über eine Art Zeitmaschine ins Jahr 1919. Zusammen mit anderen Kindern aus den verschiedensten Jahrhunderten versuchen sie nun, einen Weg zurück in ihre Zeiten zu finden. Statt jedoch erneut in der Zeit zu reisen, geraten sie in eine Parallelwelt, in der sie nicht nur sich selbst treffen, sondern auch jede Menge anderer Kuriositäten gegenüberstehen.
Aus dieser Idee lässt sich doch eigentlich so einiges machen! Ich fand es zumindest sehr vielversprechend und war bereits nach ein paar Seiten bereit, mich voll und ganz auf die Geschichte einzulassen!
Leider hielt dieses Gefühl nicht allzu lange an, denn schon nach ein paar Kapiteln musste ich mich regelrecht zwingen, weiterzulesen. Sagen wir’s so: Ich hätte nichts verpasst, wenn ich es tatsächlich zur Seite gelegt hätte.
 
Ein wirres Ereignis jagt das andere. Ständig wird zwischen den Zeiten und Welten hin- und hergesprungen. Um das Ganze noch etwas unübersichtlicher zu machen, werden zwischendurch noch ein paar erfundene Geschichten erzählt, die sich aber „wie echt“ anfühlen.  Anna, Ben, Cleo, Tim, Tango und Armelle (Gott, was ist mir diese ellenlange Namensauflistung auf die Nerven gegangen…) sitzen eigentlich ununterbrochen in der Tinte. Mal retten sie sich auf wundersame Weise selbst oder sie werden von spektakulären Figuren gerettet, nur um sofort wieder in eine Falle zu geraten. Ich hatte das Gefühl, Thomas Mendl wollte jedes noch so kleine Detail so bunt und ausgeschmückt darstellen, wie es nur geht. Manchmal ist weniger aber einfach mehr. Die meisten, mit Pauken und Trompeten vorgestellten Figuren haben nur ihren 2 – 3 Seiten langen Auftritt und verschwinden dann für den Rest des Buches komplett von der Bildfläche. Das kann man ja mal machen, aber bitte nicht im Sekundentakt!
 
Und dann ist da noch unsere liebe, nette, schlaue, fantasievolle Hauptperson Anna. Mit ihr bin ich nicht nur nicht warm geworden, ich fand sie eigentlich ziemlich blöd. Das war jedoch mit Sicherheit nicht der Effekt, den der Autor bei seinen Lesern erzielen wollte. Wo er sich doch solche Mühe gegeben hat, sie soooo toll darzustellen. Tja, schade, ich fand sie trotzdem, oder gerade deswegen, blöd.
 
Zusammengefasst hätten wir da also eine vollgestopfte Geschichte, ohne solide Grundhandlung, in der man eigentlich nur den Überblick verlieren kann und dazu noch eine unsympathische Hauptperson!
 
Bevor ich in dieser Hinsicht weiter ins Detail gehe, hier aber noch mein Pluspunkt für das Buch: Der Insectulus! Ein kleiner blauer, fliegender Ball, der sprechen kann (auch, wenn er eigentlich nur jammert). Die „oh-wie-süß“ Reaktion blieb auch bei mir nicht aus!
 
So. Jetzt geht’s ans Eingemachte!           !!!ACHTUNG SPOILER!!!
 
Was mir so alles überhaupt nicht gepasst hat:
 
  • Erst wird zwischen Anna und Tim eine aufkeimende Liebesbeziehung angedeutet und dann wird darauf auf einmal kein bisschen mehr eingegangen.
  • Was wird aus den anderen, kommen sie in ihre Zeit zurück???
  • Was wird speziell aus Tim? Er wollte ja auf keinen Fall in seine Zeit zurück. Man hätte ihn so schön mit Anna und Ben mitschicken können.
  • Auch was aus dem Insectulus wird, bleibt unklar.
  • Cleo und Tango kommen aus den Jahren 2022 und 3033. Da wird erst ein Riesenaufstand drum gemacht, das hat bestimmt so viel zu bedeuten! Und dann? Nichts mehr.
  • Cleo kann durch Wände gehen (hab ich nicht so ganz verstanden), Tango ist besonders schnell, Ben ist der „Orakel Bruder“. Und was wird damit gemacht? Eigentlich nichts.
  • Anna ist wirklich ganz toll! Sie boxt ihren Bruder andauernd (total witzig…), und was den Insectulus angeht, dem sie sich so aufopferungsvoll widmet: Besonders liebevoll geht sie mit ihm ja auch nicht gerade um… Nehmen wir ihn doch als Köder, um herauszufinden, ob die anderen Leute wirklich Reflektierte sind, oder nicht; es wird schon nichts passieren. Er bewegt sich nicht? Dann tu ich ihm einfach weh, dann wird er sich schon bewegen. Als sie sich zum ersten Mal begegnen, hat er zwar panische Angst vor Anna und den anderen,  aber sie stopft ihn einfach mal in ihre Tasche um ihn zu „retten“!
  • Die eineiigen Zwölflinge, die „Eins“ bis „Zwölf“ heißen: tolle Idee, doch bei der aufwendigen Vorstellung erwarte ich mehr von ihnen.
  • Herr Ich und Herr Er, die auch immer von Ich und Er reden: tolle Idee, doch bei der aufwendigen Vorstellung erwarte ich mehr von ihnen.
 
Belassen wir es dabei. Es gibt noch so einiges, was ich entweder nicht schlüssig fand, oder was mir nicht gefallen hat, aber diese Auflistung soll reichen.
 
Auch hier bleibt nun noch die Frage offen, warum das Buch trotz allem bei vielen Lesern so gut angekommen ist?!? Das ist mir wirklich schleierhaft.