Montag, 26. August 2013

Kai Meyer - Die Wellenläufer-Trilogie

 
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Die Wellenläufer, 384 Seiten

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Die Muschelmagier, 336 Seiten

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Die Wasserweber, 437 Seiten

„Ein magisches Beben erschüttert die Küsten der Karibik. Und in finsteren Piratenhäfen werden Kinder geboren, die über Wasser gehen können. Jahre später glaubt Jolly, dass außer ihr keine anderen Wellenläufer mehr am Leben sind. Bis sie Munk begegnet. Auch er versinkt nicht im Wasser und kann aus Muscheln einen uralten Zauber beschwören. Ein rätselhafter Fremder, der Geisterhändler, schickt die beiden auf eine fantastische Reise. Gejagt von Klabautern, Ungeheuern und allen Seeräubern der karibischen See stellen sie sich einer tückischen Gefahr: dem Mahlstrom, einem dunklen Strudel, der die Barriere zwischen den Welten niederreißt. Der Roman spielt Anfang des 18. Jahrhunderts unter den Piraten der Karibik. Die Heldin Jolly, ein 14-jähriges Seeräubermädchen, verfügt von Geburt an über ein besonderes Talent: Sie kann über Wasser gehen. Nach dem Untergang ihres Schiffes und dem Verlust ihrer Mannschaft findet sie neue Freunde: Munk, der sich auf die Kunst der Muschelmagie versteht, den Geisterhändler, der die Geister ertrunkener Seeleute als Sklaven verkauft, Buenaventure, ein Wesen halb Mensch, halb Hund. Doch die Gefährten haben einen mächtigen Feind: den Mahlstrom, einen meilenbreiten Strudel, der von einer teuflischen Intelligenz beseelt ist. Jollys Reise führt weit über die Karibik hinaus geradewegs ins Mare Tenebrosum, die legendäre See der Finsternis.“

Ich habe lange überlegt, ob ich die Inhaltsangabe des ersten Bandes vorne weg stellen soll oder nicht. Letztendlich ist es die beste Möglichkeit, einen Eindruck von diesem wunderbaren Buch zu vermitteln! (Vor allem, da es bei mir ja nun doch schon eine Weile her ist, dass ich es gelesen habe.)

Kai Meyer ist einer meiner liebsten Autoren, wozu nicht zuletzt die „Wellenläufer-Trilogie“ beigetragen hat. Vor diesem Meisterwerk hat es jedoch bereits die Reihe um „Die fließende Königin“ und Merle geschafft, mich ganz für den Autor einzunehmen (da ich diese Reihe noch vor Beginn meines BücherBuches gelesen habe, wird in nächster Zeit ein Eintrag unter der Rubrik „Sternschnuppen“ folgen.)!

Zwar habe ich vor ein paar Jahren meine Erinnerungen mit dem Hörbuch (Erzähler: Andreas Fröhlich) aufgefrischt, doch war dieses leider nur eine gekürzte Ausgabe. Von daher befürchte ich, dass ich mit einem Versuch, eine komplexe Rezension zu schreiben, auf ganzer Linie versagen würde. Vereinzelte Punkte sollen natürlich trotzdem nicht unerwähnt bleiben, doch werden sie wohl etwas zusammenhangslos erscheinen.

Also zuallererst einmal: Unbedingt lesen!!!!

Damit wäre eigentlich schon alles gesagt; ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass jemand die Bücher nicht mag!

Aber würde ich es dabei belassen, blieben zwei mir sehr lieb gewordene Figuren völlig außen vor gelassen. (natürlich nicht nur zwei, aber ich kann und will hier nicht auf jede einzelne Person eingehen.)
Da ist zum einen Griffin, ein Piratenjunge, der sich der Gruppe um Jolly und Co. anschließt. Ist Munk (zu Beginn) eher der schüchterne Farmerjunge, so stellt Griffin das genaue Gegenteil dar. Unabhängig und selbstbewusst geht er durchs Leben und hat zumindest mein Herz im Sturm erobert! Spätestens, wenn er sich zum Rochenreiter ausbilden lässt, dürfte er jeden Leser auf seine Seite gezogen haben!! (Ich bin sowieso ein Fan von Rochen, diesen elegant durchs Wasser schwebenden Wesen!) Und dann noch die Kombination: Griffin und Flugrochen!!!
Dann wäre da noch der hexhermetische Holzwurm, auch „Wurm“ genannt. Er ist frech, unverschämt und alles andere als liebenswürdig. Überdies treibt er alle mit seinen Dichtkünsten in den Wahnsinn. Wie kommt es dann, dass ich ihn trotzdem so gerne mag? Zum einen lockert er die Stimmung immer wieder ungemein auf, da seine Sprüche und Gedichte wirklich einmalig sind. Und zum anderen…? Ich weiß es nicht. Aber ich mag ihn einfach (und dabei hab ich normalerweise keine besondere Vorliebe für Würmer.)!

Vielleicht noch ein paar Worte zu den Titeln. Die drei Begriffe beschreiben jeweils einen relativ kleinen Personenkreis, der über besondere Fähigkeiten verfügt. (Eigentlich sind sie selbsterklärend.)
Die Wellenläufer, oder auch Quappen genannt, haben die Fähigkeit übers Wasser zu gehen. Gleichzeitig ist es ihnen aber auch nicht möglich, darin einzutauchen. Diesen Vorteil nutzen Piraten gerne für sich. Wer eine Quappe an Bord hat, ist quasi unbesiegbar. Dadurch sind sie so wertvoll und hart umkämpft, dass kaum eine mehr übrig geblieben ist. Jolly erfährt erst in ihrem 14. Lebensjahr, dass es außer ihr noch eine andere Quappe gibt: Munk. Stellt für Jolly ihre Fähigkeit den Mittelpunkt ihres Lebens dar, wird Munk dazu erzogen, sein Talent geheim zu halten und es, wenn möglich, niemals zu benutzen. Doch trotz dieser Unterschiede, oder gerade deshalb, werden die beiden ein Team und schließen sich zusammen! (wenn man es genau nimmt, bleibt ihnen auch fast nichts anderes übrig)
Munk beherrscht zudem noch die Muschelmagie! Vom geheimnisvollen Geisterhändler ausgebildet, kann er die Magie besonderer Muscheln zu einer Perle bündeln und diese zu seinen Zwecken verwenden. Doch birgt diese Magie ihre ganz eigene Gefahr! Im Laufe der Geschichte erliegt Munk ihr immer mehr und wird arrogant und beinahe grausam. Sind die Muschelmagier auch nicht so selten wie die Wasserläufer, tauchen sie dennoch nicht gerade häufig auf.
Wenn ich mich nicht irre, treten die Wasserweberinnen zu dritt auf. Sie bergen das Geheimnis der Geschichte und erscheinen erst relativ spät. Sie spinnen Wasser zu Garn. Zu einem ganz besonderem Garn…


Im Nachhinein wundert es mich, dass ich manche Sachen nicht sofort durchschaut habe. So wird der Geisterhändler z.B. meistens von seinen beiden Papageien Hugh und Moe begleitet, was einem eigentlich einen Hinweis auf sein wahres Ich liefern sollte… Aber wahrscheinlich sind die einzelnen Handlungsstränge so sehr in der ganzen Geschichte verwoben, dass man erst zum Ende hin alles klar erkennen kann.


Obwohl viele Figuren gerade zu Beginn undurchsichtig erscheinen, wachsen sie einem doch recht schnell ans Herz. Kai Meyer hat ein besonderes Talent dafür, seinen Gestalten Leben einzuhauchen und sie Wirklichkeit werden zu lasen. Man hat selten das Gefühl, dass jemand zu kurz kommt und seine Rolle nicht aufs Äußerste ausfüllt! So nimmt man es ihm auch nicht übel, wenn er manche Figuren mal den falschen Weg einschlagen lässt. Sie sind eben nicht perfekt, und gerade dadurch erfüllen sie ihre Rolle in der Geschichte auf eine geradezu perfekte Art und Weise!
Zusammen mit einer großartigen Geschichte sind es diese Kleinigkeiten, die diese Trilogie zu etwas Unvergesslichem machen!


Ein Abenteuer voller Spannung und Gefahren!
Würde ich Punkte verteilen, hätte jedes der drei Bücher volle Punktzahl erhalten!!!
Unbedingt lesen! Ein Muss für alle Fantasy-Liebhaber!!!

Anmerkung: Der Name Munk hat mich so fasziniert, dass ich mal einen meiner Degus so benannt habe!
 
 

1 Kommentar:

  1. Ach, die liegen alle drei schon auf meinem SuB. Danke für die Rezension! Freue mich schon auf die Bücher...

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