Dienstag, 20. August 2013

Dunkel war`s, der Mond schien helle

http://www.kinderbuch-couch.de/public/images/buchcover/unzner-christa-dunkel-wars-der-mond-schien-helle.jpg
 
 
Dunkel war's, der Mond schien helle,
schneebedeckt die grüne Flur,
als ein Wagen blitzesschnelle
langsam um die Ecke fuhr.
 
Drinnen saßen stehend Leute,
schweigend ins Gespräch vertieft,
als ein totgeschoss'ner Hase
auf der Sandbank Schlittschuh lief.
 
Und auf einer grünen Bank,
die rot angestrichen war,
saß ein blondgelockter Jüngling
mit kohlrabenschwarzem Haar.
 
Neben ihm 'ne alte Schrulle,
zählte kaum erst sechzehn Jahr',
in der Hand 'ne Butterstulle,
die mit Schmalz bestrichen war.
 

Wie man sieht handelt es sich hierbei um ein Gedicht. Um genau zu sein um einen Teil eines Gedichts. Um noch genauer zu sein um einen Teil des Gedichte, so wie ich es kenne.
Sucht man im Internet nach diesem Gedicht findet man noch viele weitere, unterschiedlich dargestellte Strophen und auch die ersten gleichen nicht immer haargenau den oben aufgeführten.

In DIN A3 Größe wurde dieses Gedicht in ein Kinderbuch mit vielen Bildern umgewandelt. Und um genau so ein Buch soll es hier gehen!

Jedes Mal, wenn ich früher bei meiner Großtante zu Besuch war, haben wir uns zusammen dieses Buch angeguckt. Am Anfang hat sie es mir natürlich nur vorgelesen, dann kam recht schnell das Stadion, indem ich den Großteil des Gedichtes auswendig konnte und irgendwann konnte ich es dann selber lesen!
Komischerweise kann ich die ersten vier Strophen heute noch auswendig aufsagen, habe jedoch keinerlei Erinnerungen mehr an die Bilder in dem Buch. Das ist wirklich seltsam, wenn man bedenkt, wie viele Stunden ich insgesamt davor gehockt habe.
Bei jedem Besuch habe ich nur darauf gewartet, dass endlich das große verrückte Buch rausgeholt wird und wir es uns zusammen angucken! Denn verrückt war es wirklich!

Dass das Gedicht aus Gegensätzen besteht, sieht man wohl auf den ersten Blick. Ich glaube gerade deshalb mag ich es so gerne!
Als ich heute das Gedicht rausgesucht habe, ist mir aufgefallen, dass ich jahrelang die zweite Zeile der ersten Strophe ausgelassen habe. Sie kommt mir auch überhaupt nicht bekannt vor, so als hätte es sie nie gegeben. Merkwürdig, dass ich nie bemerkt habe, dass in meiner Version nur die erste Strophe aus drei Zeilen besteht, alle anderen aus vier… Wahrscheinlich konnte ich als Kind nichts mit dem Wort „Flur“ (landschaftlich gesehen) nichts anfangen und habe es deshalb ausgelassen!?
Es ist schon faszinierend, wenn man überlegt, wie leicht es einem als Kind gefallen ist etwas auswendig zu lernen! Egal ob Gedichte, Geburtstagsgrüße, oder auch ganze Texte! Wenn ich heute mal versuche etwas auswendig zu lernen (nicht, dass das noch häufig vorkommen würde), brauche ich ewig… Das fängt schon bei den Telefonnummern oder Geburtstagen neuer Freunde an. Früher hatte ich alles im Kopf, heute muss ich mir alles aufschreiben…

 

1 Kommentar:

  1. Hi Swantje, vielen lieben Dank für die Vorstellung, ich wusste gar nicht, dass das Gedicht Teil eines Buches ist! :-) Meine Oma hat mir das früher immer aufgesagt und auch ich habe bei der ersten Strophe immer die zweite Zeile weggelassen :-P

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