(317 Seiten)
Urlaubsbuch Nr. 2
Mal wieder ein Rita Mae Brown – Buch außerhalb der Reihen „Sister Jane“ und „Mrs. Murphy“.
Auch
wenn es meiner Ansicht nach nicht mit diesen beiden mithalten kann, hat
mich „Wie du mir, so ich dir“ im Großen und Ganzen doch von sich
überzeugen können. Hätte ich dieses Buch der Autorin
zuerst gelesen, wäre es allerdings nicht dazu gekommen, dass ich ihren
Bücher so blind vertraue, wie ich es jetzt tue. Egal um was es geht, ich
lese einfach alles von Rita Mae Brown! (Sie trägt mit die Schuld daran,
dass der Buchstabe B in meinem nach Autorennamen
sortierten BücherBuch mit die meisten Einträge enthält!)
„In
Montgomery scheint die Welt zwar in Ordnung, aber was sich da so alles
unter der puritanischen Gesellschaftskruste tut, ist nicht von
schlechten Eltern - im Gegenteil: meist von guten. Denn die
weiße Oberschicht kann sich fast alles erlauben. Blue Rhonda Latrec und
Banana Mae Parker, zwei Damen der öffentlichen Hand (wie Tucholsky sie
genannt hätte), erfahren von ihren Freiern die pikantesten Einzelheiten
aus einer Welt, die ihnen sonst verschlossen
ist.“
In
zwei Teilen gibt Rita Mae Brown einen Einblick in das amerikanische
Leben der 20er und 30er Jahre. Aus der Sicht der verschiedensten
Schichten wird so die im Mittelpunkt stehende Liebesgeschichte
zwischen einem schwarzen Arbeiter und einer weißen Frau aus der
Oberschicht geschildert. Wie kann ein solcher „Fehltritt“ mit den
Lebensgeschichten von Prostituierten, Schauspielern und Kirchenleuten in
Verbindung stehen?! Doch nach und nach ergibt sich aus
den ganzen kleinen Informationsschnipseln eine große Geschichte, in der
das Schicksal es nicht ausschließlich gut mit den Betroffenen meint…
Bei
anderen Meinungen über das Buch, fiel das Wort „sozialkritisch“;
wahrscheinlich ist es sehr zutreffend, doch ist mir dieser Gedanke beim
Lesen selbst nicht gekommen. (Das mag daran liegen, dass
ich währenddessen am Strand lag und das Meeresrauschen im Hintergrund
dafür gesorgt hat, dass ich mich in einem dauerhaft dösigen Zustand
befunden habe! *)
Es war
amüsant, es war melancholisch und es regt zum Nachdenken an. Ein
schönes Buch, das vielleicht nicht für jeden etwas ist, aber durchaus
genügend Anhänger finden wird / gefunden haben wird.
Die
oben erwähnte „Mrs. Murphy“ – Reihe schreibt Rita Mae Brown zusammen mit
ihrer Katze Sneaky Pie Brown (zumindest werden beide dort als Autoren
angeführt, dass in Wirklichkeit Sneaky Pie die Hauptarbeit
leistet, dürfte jedem klar sein, der die Bücher gelesen hat. Aber wer
würde die Bücher schon kaufen, wenn nur eine Katze als Autorin genannt
wird?!? Unsere vierbeinigen Mitbewohner werden einfach nicht ernst
genommen…)
Jedenfalls
bekam auch einer der Nebendarsteller in diesem Buch den Namen Sneaky
Pie, was mich sehr gefreut hat! Jetzt wäre es nur interessant zu wissen,
ob es die Katze Sneaky Pie 1982 schon gab?
Der erste Mrs. Murphy – Krimi erschien erst im Jahr 1990.
*Unterbrochen
wurde ich nur von diversen Rufen von den Nachbarliegen; in etwa:
„Charlieeeeeeeen! Hör jetzt endlich auf zu meckern und tu, was ich dir
sage!“
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