(567 Seiten)
„Seit dem Tod ihres tyrannischen Vaters ist Bitterblue die
alleinige Herrscherin eines ganzen Königreichs. Während sie langsam in
ihre Aufgabe hineinwächst, muss sie sich unausweichlich der
Vergangenheit stellen: Wer war ihr Vater, König Leck, wirklich?
Was gehört zu den Lügengebäuden seiner Herrschaft und was ist
tatsächlich die Wahrheit? Für ihre Nachforschungen schleicht sich
Bitterblue Nacht für Nacht verkleidet aus dem Schloss, schließt unter
falschem Namen ungewöhnliche Freundschaften in den Straßen
und Wirtshäusern und verstrickt sich ihrerseits in ganz neue Lügen ...“
Der dritte und letzte (?) Teil dieser Trilogie hat mich genauso
gefesselt, wie seine beiden Vorgänger! Nach Lady Katsa und Fire hat
Kristin Cashore mir Bitterblue eine ebenbürtige Protagonistin
erschaffen, die ja schon im ersten Band ihren Auftritt hatte.
Aus dem Kind, das sie dort war, ist nun allerdings eine junge Frau und
Königin eines der sieben Königreiche geworden!
Wie zu erwarten war, verbindet dieser Teil die beiden vorherigen
nach und nach miteinander. Trotzdem geht die eigene Geschichte von
Bitterblue dabei nicht unter.
Mit dem Wechsel von Tag zu Nacht wechselt Bitterblue nicht nur ihre
Umgebung, sondern auch ihre Persönlichkeit. Nachts streift sie als
Küchenmädchen „Sparks“ in der Stadt und den Erzählstuben umher, um
herauszufinden, wie es wirklich um ihr Volk steht.
Denn dass nicht alles so ist, wie ihre Berater ihr weis machen wollen,
wird ihr mehr und mehr klar. Schon bald trifft sie bei ihren
Erkundungstouren auf den Schreiber Teddy und den Dieb Saf. Zusammen
kommen sie des Rätsels Lösung immer näher. Doch Lecks Grausamkeit
hat tiefe Wunden hinterlassen, die Viele fürchten wieder aufzubrechen.
In Chiffren festgehaltene Geheimnisse, helfen Bitterblue die
grausame Wahrheit aufzudecken und einen Weg der Heilung für ihr Land und
ihr Volk einzuschlagen.
Das Rätsel um die verschiedenen Chiffren spielt letztendlich eine
recht große Rolle und wird von der Autorin ziemlich ausgeschmückt. Zwar
hört sich das „auf den ersten Blick“ etwas abstrakt an, doch bekam die
Geschichte für mich dadurch erst einen besonders
geheimnisvollen Schein!
Doch hier erst mal ein ganz anderes Beispiel für Verschlüsselungen, das mich persönlich ziemlich zum Schmunzeln gebracht hat:
"Das Passwort?"
"Es ändert sich jeden Tag, Königin."
"Und woher bekommst du das Passwort?"
"Helda versteckt es für uns, an jedem Tag der Woche an einem anderen Ort, Königin."
"Ach so. Und wie lautet es heute?"
">Schokoladenpfannkuchen<, Königin", sagte Fox.
(S. 33)
Ein bisschen erinnert mich das Ganze ja an Dumbledores Passwörter
bei Harry Potter ;-) Ich sage nur: „Zischende Zauberdrops“, „Scherbert
Zitrone“, „Karamell-Eclairs“
Wie könnte meins wohl aussehen?! „Apfel-Zimt-Muffin“, „Pfefferminz-Schokoladen-Bonbons“ oder einfach nur „Gummibär“?
Naja. Die anderen Verschlüsselungen offenbaren leider nicht ganz so
schöne Dinge. Kristin Cashore ist nicht zimperlich, wenn es darum geht,
Sachverhalte grausam zu schildern…
Doch hier noch zwei weitere Zitate, die meiner Meinung nach recht
aussagekräftig für den lockeren Ton sind, der auf der anderen Seite von
der Autorin angeschlagen wird:
Helda schüttelte fachmännisch eine Decke auf, so dass sie sich
auf dem Bett bauschte. "Kann man mir vorwerfen, kleine Einzelheiten zu
vergessen, wenn ich wahnsinnig besorgt bin, weil die Königin nicht in
ihrem Bett liegt?", fragte sie. Dann ging sie
zu den Kissen und schlug gnadenlos auf sie ein, bis sie aufgeplustert
dalagen wie gehorsame Wolken.
(S. 234)
Seitdem ich den letzten Satz gelesen habe, muss ich bei Kissen
aufschütteln einfach jedes Mal an „aufgeplusterte, gehorsame Wolken“
denken! Wirklich ein sehr schönes Bild (zumindest in meinem Kopf)!
Lovejoy, der sich neben Bitterblues Ellbogen zusammengerollt
hatte, sprang jaulend in die Höhe. Als er wieder landete, begann er sich
augenblicklich voller Elan zu putzen, als sagte ihm irgendein Instinkt,
er müsse beschäftigt wirken, um zu überspielen,
dass er keine Ahnung hatte, was los war.
(S. 352)
Katzen liebe ich ja, wie hier und da schon mal erwähnt, über alles.
Und diese dort beschriebene Eigenschaft ist einfach sooooo passend!
„Ich interessiere mich überhaupt nicht für dich/die andere Katze/das
Blatt/…“ Ja, ja! Wie oft scheint mir mein Kater
genau das weiß machen zu wollen?! Doch mich trickst er nicht so leicht
aus ;-)
Meine einzige Kritik an diesem Buch soll auch hier wieder nur die Abänderung des Titels und des Covers sein.
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Ich weiß, es ist Geschmackssache, doch mir gefällt das Original einfach um Längen besser!!!
Fazit: Lest diese Trilogie! Alle drei Bücher sind einfach super,
auch, wenn sie sich nicht unbedingt ähneln. Welches ich am liebsten
mochte? Ich weiß es nicht. Jedes hatte seinen eigenen Charme und seine
eigene sympathische Heldin!
Sehr schöne Rezi zu einer Trilogie (bis jetzt^^), die ich liebe (:
AntwortenLöschenAber ich musste grad so lachen, denn ich finde die deutschen Titel und vor allem die Cover absolut genial und definitiv besser als die Originale ! Aber wie du sagst, das ist Geschmackssache ;)
Dein Blog gefällt mir allgemein sehr gut, da bleib ich gleich mal Leser ;)
Vielleicht magst du ja auch mal bei mir vorbeischauen ... Sooo viel gibt's zwar leider noch nicht zu sehen, ich würd mich aber trotzdem freuen ;)
http://evas-buecherwelt.blogspot.de/